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Spannungskopfschmerzen: Ursachen, Symptome, Supplemente und mehr

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Spannungskopfschmerzen, auch Kopfschmerzen vom Spannungstyp (tension-type headache, TTH) genannt, sind die häufigste primäre Kopfschmerzerkrankung. Und während man an Ihnen zwar nicht stirbt, können sie sich doch stark auf Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität auswirken. Um das Ganze noch komplizierter zu machen, sind THH leicht mit Migräne zu verwechseln und beide können sogar gleichzeitig vorhanden sein. 

Während die Forschung im Bereich der Supplemente für TTH bestenfalls als spärlich zu bezeichnen ist, taucht dieser Artikel tief in das Thema der Spannungskopfschmerzen ein und untersucht die aktuelle Forschung dazu, welche natürlichen Mittel die Linderung unterstützen können. 

Sind Spannungskopfschmerzen und Migräne ähnlich? 

Ja und nein. Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp sind beides weit verbreitete primäre Kopfschmerzerkrankungen und teilen mehrere Eigenschaften, die eine spezifische Diagnose erschweren können.

Darüber hinaus haben viele Menschen sogar das „Glück” (Sarkasmus beabsichtigt), sowohl unter Migräne als auch unter Spannungskopfschmerzen zu leiden. Da wir nicht auf bildgebende Verfahren oder Biomarker im Blut zurückgreifen können, um Migräne und Spannungskopfschmerzen zu unterscheiden, müssen wir genau darauf achten, was betroffene Menschen erleben. 

Spannungskopfschmerzen

Kopfschmerzen vom Spannungstyp (TTH) sind die häufigste Kopfschmerzerkrankung und zwischen 30 % und 70 % aller Menschen leiden irgendwann unter TTH. TTH kommen relativ gleichmäßig verteilt vor – Männer und Frauen sind in ähnlichem Maße von TTH betroffen. 

Von Betroffenen wird das Gefühl von Spannungskopfschmerzen oft als mildes bis mittelstarkes „Band um den Kopf” beschrieben. Dieses Band fühlt sich an wie dumpfer Schmerz, Druck oder Quetschung auf beiden Seiten des Kopfes (bilateral). Normalerweise dauern Spannungskopfschmerzen nur zwischen 30 Minuten und 24 Stunden an, doch es können auch bis zu 7 Tage damit vergehen. 

Migränekopfschmerzen

Migräne ist eine weitere häufige primäre Kopfschmerzerkrankung und ca. 15 % der Erwachsenen in den USA leiden darunter. Anders als bei THH kommt Migräne zwei- bis dreimal häufiger bei Frauen vor als bei Männern. 

Migräne-Kopfschmerzen sind schwerer als TTH und dauern 4 bis 72 Stunden mit mäßigen bis starken pulsierenden Schmerzen – bei etwa 60 % der Patienten sind diese einseitig. Außerdem kommen bei Migränepatienten häufig Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit vor. All diese Symptome können sich durch alltägliche körperliche Aktivitäten noch verschlimmern. 

Im Gegensatz dazu verschlimmern sich Spannungskopfschmerzen nicht durch regelmäßige Aktivitäten, machen typischerweise nicht licht- und geräuschempfindlich, und Übelkeit kann bei chronischen Spannungskopfschmerzen nur leicht ausgeprägt sein. 

Weshalb ist es schwierig, Spannungskopfschmerzen und Migräne zu unterscheiden?

Man mag kaum glauben, dass diese Kopfschmerztypen miteinander verwechselt werden. Doch es gibt einige Merkmale, die es schwierig machen können, diese Kopfschmerzen auseinanderzuhalten, z. B. Beginn, Auslöser und Behandlung. 

  • Beide Störungen können auftreten, wenn Menschen in ihren 20'ern sind.
  • Beide Kopfschmerztypen können durch Stress und Schlafstörungen ausgelöst werden.
  • Bei etwa 25 % der Betroffenen tritt Migräne beidseitig auf. 
  • Beide Typen können mit gängigen rezeptfreien Medikamenten wie NSAIDs erfolgreich behandelt und verbessert werden. 

Stellen Sie sich vor, Sie wären Ärztin/Arzt dieser 23-jährigen Frau:

„Ich habe diese Kopfschmerzen, die einmal im Monat auftauchen, auf beiden Seiten meines Kopfes, ungefähr einen ganzen Tag lang. Meistens bin ich ziemlich gestresst, wenn sie anfangen. Sobald ich merke, dass sie losgehen, nehme ich Tylenol, was meistens dafür sorgt, dass sie verschwinden. Langsam fangen sie an, meine Fähigkeit, in der Uni mitzuhalten, zu beeinträchtigen. Kann ich irgendetwas dagegen tun?” 

Klingt nach Spannungskopfschmerzen, oder? Sie ist eine gestresste Studentin mit Kopfschmerzen, die durch die Einnahme einer einfachen Tylenol-Tablette besser werden. Könnte es Migräne sein, weil sie weiblich ist? Es tritt monatlich auf – gibt es einen Zusammenhang mit ihrem Zyklus? Nehmen wir die Informationen für bare Münze? 

Schwierig. 

Was können wir an diesem Fall also lernen? Wenn Sie häufigen unter Kopfschmerzen leiden, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie Ratschläge aus einem Online-Blog annehmen. Es gibt für Kopfschmerzen viele wirksame Behandlungs- und Managementstrategien – vor allem dann, wenn Sie wissen, um welche Art von Kopfschmerzen es geht. 

Alles die Informationen, die wir im Folgenden besprechen werden, sollen Ihnen helfen, gemeinsam mit Ihrem medizinischen Team einen Plan zur Linderung von Kopfschmerzen zu erstellen, der zu Ihren Zielen und Präferenzen passt. Schließlich ist die richtige „evidenzbasierte Medizin” der Schnittpunkt, an dem Forschung, Erfahrung der Ärzte und Patientenwerte zusammentreffen. 

Typische Kopfschmerzauslöser

Ein großer Teil der Stoffwechselforschung zu Kopfschmerzen beschäftigt sich mit ernährungsbedingten Auslösern und Interventionen bei Migräne. Es gibt weniger Stoffwechselforschung mit Fokus auf Spannungskopfschmerzen. Die folgenden Punkte sind jedoch häufige Auslöser für beide Typen von Kopfschmerzen: 

  • Koffein (bei Dosen über 200 Milligramm täglich) 
  • Mononatriumglutamat (MNG, die Daten hierzu sind jedoch nicht einheitlich)
  • Psychischer oder emotionaler Stress
  • Schlafstörungen

Wenn Sie es mit chronischen Kopfschmerzen einer der beiden Formen zu tun haben, ist die allgemeine Empfehlung, die Reaktion des Körpers auf Koffein, MNG, Stress und Schlafstörungen einzuschränken oder zu untersuchen. Ein „Kopfschmerztagebuch” zu führen, kann sowohl für Sie als auch für Ihren Arzt oder Ihre Ärztin sehr hilfreich sein. 

Supplemente zur Vorbeugung und Behandlung von Kopfschmerzen 

Pfefferminzöl

Ätherisches Pfefferminzöl, zusammen mit einem Trägeröl, das auf Stirn und Schläfen aufgetragen wird, könnte Spannungskopfschmerzen ebenso wirksam lindern wie Tylenol.1 Obwohl es kein klassisches „Supplement” ist, kann diese einfache Medikamentenalternative akute Vorteile während der Spannungskopfschmerzen bieten.

Riboflavin 

Riboflavin (Vitamin B2) ist verantwortlich für die leuchtend gelbe Farbe, die Ihr Urin nach der Einnahme eines Multivitamins annimmt. Nur weil das Riboflavin es bis in Ihren Urin schafft, heißt das nicht, dass es unbrauchbar ist – die meisten pharmazeutischen Medikamente werden auch über den Urin und die Fäkalien ausgeschieden. 

Studien, in denen untersucht wurde, welchen Effekt Riboflavin auf Kopfschmerzen haben kann, ergaben, dass die Einnahme von 25 bis 400 Milligramm pro Tag die Häufigkeit von Migräne verringern und zur Linderung von Spannungskopfschmerzen beitragen könnte.2,3 Riboflavin wird von Ärzten häufig in Kombination mit Nährstoffen wie Coenzym Q10 oder Magnesium empfohlen oder ist in Produkten zusammen mit diesen zu finden.

Magnesium  

Magnesium scheint ein „Alles und Jenes”-Nährstoff zu sein, wie Vitamin D – wahrscheinlich, weil Magnesium über 300 Enzyme im menschlichen Körper unterstützt und eine wichtige Rolle bei der kardiovaskulären und neurologischen Funktion spielt. 

In der Forschung hat sich gezeigt, dass eine geringe Magnesiumzufuhr mit Migräne in Verbindung gebracht werden kann und dass eine erhöhte Zufuhr über die Ernährung oder durch Supplemente die Häufigkeit und Schwere von Migränekopfschmerzen verringern kann.4,5 Magnesium-L-Threonat stellt möglicherweise die beste Form als Supplement dar, um den Magnesiumspiegel im Gehirn zu erhöhen. 

Coenzym Q10

Coenzym Q10 (auch CoQ10 genannt) ist ein vitaminähnliches Molekül, das für die Energieproduktion benötigt wird und als Antioxidans wirkt. Ziemlich cool, oder? Was soll man sagen – eine Dosis von etwa 300 Milligramm täglich für mindestens drei Monate könnte die Häufigkeit von Migräne und die damit verbundene Übelkeit bei Migränepatienten verringern.6,7 

Omega-3-Fettsäuren

Im Gehirn bestehen 10 bis 20 % aller Fette aus Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA). Bis zu 97 % dieser Omega-3-Fettsäuren sind DHA, sprich DHA ist ein entscheidender Strukturbestandteil und kommt 100-mal häufiger im zentralen Nervensystem vor als EPA. Studien, in denen man Fischöl zur Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen untersucht hat, haben gezeigt, dass es Entzündungsmarker senken konnte, während eine Ernährung mit wenig Omega-3-Fettsäuren mit häufigeren morgendlichen Kopfschmerzen in Verbindung gebracht wird.8,9 

Mutterkraut und Pestwurz

Mutterkraut und Pestwurz sind pflanzliche Mittel, die häufig bei Kopfschmerzen und Migräne verwendet werden. Für Mutterkraut gibt es mehr Belege als für Pestwurz, obwohl man diese Nährstoffe – ebenso wie andere oben erwähnte – oft zusammen sieht. Mutterkraut kann als Supplement zur Prävention für Menschen, die regelmäßig unter Kopfschmerzen leiden, wirksamer sein als für Menschen, die weniger regelmäßig unter Kopfschmerzen leiden.10,11 

Supplemente zur Stresslinderung

Die folgenden Supplemente wurden zwar weder auf ihre Eignung zur Verbesserung von Kopfschmerzen untersucht, noch sind sie dafür allgemein bekannt – und doch könnten sie helfen, Stress zu bewältigen, der häufig Auslöser und Verschlimmerer von Kopfschmerzen ist. 

L-Theanin

L-Theanin ist eine nicht-proteinhaltige Aminosäure, die Gefühle der Ruhe, des Wohlbefindens und einen messbaren Anstieg der Alphawellen fördern kann. Zwar ist L-Theanin kein Beruhigungsmittel, könnte aber Menschen mit Stress und Schlafstörungen helfen.12 

Phosphatidylserin

Phosphatidylserin ist ein Phospholipid („Fett”), das in hohen Konzentrationen im Gehirn vorkommt. Studien weisen darauf hin, dass eine Supplementierung mit Phosphatidylserin subtile Auswirkungen auf Stress und psychische Belastbarkeit haben könnte.13  

Supplemente für besseren Schlaf

Während die folgenden Supplemente weder auf ihre Eignung zur Verbesserung von Kopfschmerzen untersucht wurden, noch allgemein dafür bekannt sind, könnten sie doch zu einem besseren Schlaf beitragen, was die Häufigkeit von Kopfschmerzen verringern könnte. 

Melatonin

Melatonin selbst wird nicht direkt dazu beitragen, Ihre Kopfschmerzsymptome zu verhindern oder zu verbessern. Aber die Einnahme von 1 bis 3 Milligramm könnte dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern und Schlafstörungen zu verringern, die – wie wir ja bereits erfahren haben – Kopfschmerzen auslösen können.14 

Tipps zum Umgang mit Spannungskopfschmerzen

Hier sind einige zusätzliche Tipps zur Bewältigung von Spannungskopfschmerzen:

  • Vermeiden Sie Koffein, Alkohol und verarbeitete Lebensmittel.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport und sorgen Sie für ausreichend Schlaf.
  • Praktizieren Sie Entspannungstechniken, z. B. Yoga oder Meditation.
  • Sorgen Sie dafür, Stress zu bewältigen.
  • Wenn Sie häufige oder starke Kopfschmerzen haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Fazit

Kopfschmerzen vom Spannungstyp (TTH) und Migräne sind zwei häufige primäre Kopfschmerzerkrankungen. Sie haben zwar einige Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich aber auch in ein paar wesentlichen Punkten. Spannungskopfschmerzen sind in der Regel weniger stark als Migräne und gehen nicht mit Übelkeit, Erbrechen oder Licht- und Geräuschempfindlichkeit einher.

Die Forschung im Bereich der Wirksamkeit von Supplementen gegen Spannungskopfschmerzen ist begrenzt. Jedoch haben einige Studien ergeben, dass Riboflavin, Magnesium, Coenzym Q10Omega-3-FettsäurenMutterkraut und Pestwurz helfen könnten, die Häufigkeit und Schwere von Kopfschmerzen zu verringern.

Sprechen Sie immer zuerst mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie neue Supplemente einnehmen, da sie Wechselwirkungen mit Ihren anderen Medikamenten haben können. Führen Sie ein Kopfschmerztagebuch, um Ihre Symptome und Auslöser festzuhalten, sodass Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt einen individuellen Behandlungsplan aufstellen können.

Quellenangaben:

  1. Göbel, H., Fresenius, J., Heinze, A., Dworschak, M., & Soyka, D. (1996). Effectiveness of Oleum menthae piperitae and paracetamol in therapy of headache of the tension type. Der Nervenarzt, 67(8), 672-681.
  2. Bruijn, J., Duivenvoorden, H., Passchier, J., Locher, H., Dijkstra, N., & Arts, W. F. (2010). Medium-dose riboflavin as a prophylactic agent in children with migraine: a preliminary placebo-controlled, randomised, double-blind, cross-over trial. Cephalalgia, 30(12), 1426-1434.
  3. Schoenen, J., Jacquy, J., & Lenaerts, M. (1998). Effectiveness of high‐dose riboflavin in migraine prophylaxis A randomized controlled trial. Neurology, 50(2), 466-470.
  4. Chiu, H. Y., Yeh, T. H., Yin-Cheng, H., & Pin-Yuan, C. (2016). Effects of intravenous and oral magnesium on reducing migraine: a meta-analysis of randomized controlled trials. Pain physician, 19(1), E97.
  5. Domitrz, I., & Cegielska, J. (2022). Magnesium as an Important Factor in the Pathogenesis and Treatment of Migraine—From Theory to Practice. Nutrients, 14(5), 1089.
  6. Parohan, M., Sarraf, P., Javanbakht, M. H., Foroushani, A. R., Ranji-Burachaloo, S., & Djalali, M. (2021). The synergistic effects of nano-curcumin and coenzyme Q10 supplementation in migraine prophylaxis: A randomized, placebo-controlled, double-blind trial. Nutritional neuroscience, 24(4), 317-326.
  7. Sándor PS, Di Clemente L, Coppola G, et al. Efficacy of coenzyme Q10 in migraine prophylaxis: a randomized controlled trial. Neurology. 2005;64(4):713-715. doi:10.1212/01.WNL.0000151975.03598.ED.
  8. Abdolahi, M., Tafakhori, A., Togha, M., Okhovat, A. A., Siassi, F., Eshraghian, M. R., ... & Djalali, M. (2017). The synergistic effects of ω-3 fatty acids and nano-curcumin supplementation on tumor necrosis factor (TNF)-α gene expression and serum level in migraine patients. Immunogenetics, 69, 371-378.
  9. Marchetti M, Gualtieri P, De Lorenzo A, Trombetta D, Smeriglio A, Ingegneri M, Cianci R, Frank G, Schifano G, Bigioni G, Di Renzo L. Dietary ω-3 intake for the treatment of morning headache: A randomized controlled trial. Front Neurol. 2022 Sep 20;13:987958.
  10. Pfaffenrath, V., Diener, H. C., Fischer, M., Friede, M., & Henneicke-von Zepelin, H. H. (2002). The efficacy and safety of Tanacetum parthenium (feverfew) in migraine prophylaxis—a double-blind, multicentre, randomized placebo-controlled dose-response study. Cephalalgia, 22(7), 523-532.
  11. Rajapakse, T., & Davenport, W. J. (2019). Phytomedicines in the treatment of migraine. CNS drugs, 33, 399-415.
  12. Yoto, A., Motoki, M., Murao, S., & Yokogoshi, H. (2012). Effects of L-theanine or caffeine intake on changes in blood pressure under physical and psychological stresses. Journal of physiological anthropology, 31(1), 1-9.
  13. Baumeister, J., Barthel, T., Geiss, K. R., & Weiss, M. (2008). Influence of phosphatidylserine on cognitive performance and cortical activity after induced stress. Nutritional neuroscience, 11(3), 103-110.
  14. Alstadhaug, K. B., Odeh, F., Salvesen, R., & Bekkelund, S. I. (2010). Prophylaxis of migraine with melatonin: a randomized controlled trial. Neurology, 75(17), 1527-1532.

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