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8 Gründe, warum Sie Essig in Ihrer Vorratskammer haben sollten

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Wie wird Essig hergestellt? 

Essig wird seit Tausenden von Jahren bei der Nahrungszubereitung, in der Medizin, zum Reinigen und zur Konservierung eingesetzt. Er lässt sich aus zahlreichen Lebensmitteln wie beispielsweise Wein, Reis, Äpfeln und anderen Früchten, Getreide, Kokosnuss, Kartofffeln und Zucker herstellen. Die Fermentation von Essig ist ein natürlicher Prozess, der mithilfe einer Starterkultur auch zu Hause durchgeführt werden kann.

Die Bakterien der Gattung Acetobacter (oder Essigsäurebakterien) erzeugen Essig, indem sie unter Mitwirkung von Sauerstoff Ethanol in Essigsäure verwandeln. Essigsäure ist die Komponente, die dem Essig seinen säuerlichen, intensiven Geschmack verleiht.

In den meisten Haushalten ist Essig vorhanden. Schauen wir uns also mal einige neue Möglichkeiten zum Einsatz von Essig an.

‌‌‌‌Welche unterschiedlichen Arten von Essig gibt es?

Der Essig, über den heutzutage am meisten berichtet wird, ist Apfelweinessig (ACV). Wird normaler alkoholischer Apfelwein ein zweites Mal zu Essigsäure vergoren, entsteht ACV.

Balsamico-Essig, Malzessig sowie Rot- und Weißweinessig sind nichts anderes als das Ergebnis der Fermentierung von Traubenmost, Bier oder Wein. Diese Essigsorten werden hauptsächlich zum Kochen sowie als Salat-Dressing und zum Würzen anderer Speisen verwendet.

Weißer Essig kommt in der Regel beim Marinieren und zur Haushaltsreinigung zur Anwendung. Der für den Konsum bestimmte Weißessig enthält 4–7 %, der für industrielle Zwecke bestimmte 20 % Essigsäure. Reisessig, das Ergebnis der Reisweinfermentation, ist ein weiterer häufig zum Einlegen und Aromatisieren benutzte Essigsorte.

‌‌‌‌Wozu wird Essig verwendet und welchen Nutzen bringt er? 

Im Zuge des allgemein wachsenden Interesses an Naturheilkunde haben wissenschaftliche Studien die traditionelle Anwendung von Essig zu Heilzwecken mittlerweile untermauert.

1. Essig ist reich an Nährstoffen

Apfelweinessig enthält Vitamine, Mineralstoffe und die nützlichen Pflanzenstoffe Flavonoide, Polyphenole, Carotinoide, PräbiotikaProbiotikasowie organische Säuren.

Aus Trauben hergestellter Essig verfügt über vorteilhafte pflanzliche und als Anthocyane bezeichnete Verbindungen, daneben aber auch kleine Mengen an Mikronährstoffen.

Diese finden sich ebenfalls zu einem geringen Anteil in weißem und Reisessig.

2. Essig, Blutdruck und Zucker

In einer Doppelblindstudie mit 175 übergewichtigen Japanern konnte bei den Probanden, die täglich 1 EL (15 ml) oder 2 EL (30 ml) ACV zu sich nahmen, eine Verbesserung der Triglyceriden- und Cholesterinblutwerte sowie eine leichte Abnahme der Fettmasse und des Blutdrucks festgestellt werden. Die Studie dauerte insgesamt 12 Wochen. Doch bereits nach vier Wochen zeigten sich Ergebnisse, wobei sich die höhere Dosis von 2 EL als etwas wirksamer erwies.

In einer kleinen Untersuchung, die 11 Teilnehmer mit Diabetes umfasste, nahmen diese Essig vor dem Schlafengehen zu sich, was bei ihnen zu einer 4%igen Abnahme der Nüchternblutzuckerwerte am folgenden Morgen führte.

In einer weiteren kleinen Studie, in deren Rahmen Teilnehmer mit Insulinresistenz oder Typ-II-Diabetes 2 Minuten vor einer kohlenhydratreichen Mahlzeit Essig einnahmen, kam es im Vergleich zu Placebos zu einer Verbesserung der Insulinempfindlichkeit und Blutzuckerreaktion.

3. Essig und Beibehaltung des Gewichts

Essig ist keine Wunderwaffe zur Gewichtsabnahme. Allerdings hat eine schwedische Studie herausgefunden, dass Essig (neben ähnlichen, bereits in anderen Studien bewiesenen Nutzen für den Blutzuckerspiegel) auch in der Lage ist, das Sättigungsgefühl zu steigern. Das wiederum hilft möglicherweise, weniger Kalorien zu konsumieren. 

In Kombination mit einer gesunden Ernährungsweise und regelmäßiger körperlicher Betätigung fördert Essig eventuell die Beibehaltung eines gesunden Gewichts. Dank der oben genannten Studien wissen wir, dass ACV die Fähigkeit besitzt, zur Verbesserung des Blutzuckers beizutragen. Ein Zweiteffekt davon ist die Gewichtsabnahme. Auf diese Weise kann ACV indirekt Ihre Bemühungen, Gewicht zu verlieren, unterstützen.

4. Essig und Verdauung

Zwar verfügt Essig theoretisch über eine ganze Reihe von Vorteilen für das Verdauungssystem, jedoch wurden diese bislang nicht durch Studien bestätigt. Essig kann beim Unbehagen, das mit kleineren Problemen wie leichten Blähungen, Verdauungsstörungen und Verstopfung verbunden ist, Erleichterung verschaffen. Die in ACV enthaltenen  Enzyme zeigen möglicherweise unterstützende Wirkung bei der Aufspaltung der Nahrung für eine optimale Verdauung und Nährstoffaufnahme.  

5. Essig und Halsentzündung

Zwar hat sich noch keine klinische Studie mit der Verwendung von ACV bei Halsentzündungen näher beschäftigt, doch sagen viele, dass das Gurgeln mit verdünntem ACV und Honig dazu beitragen kann, das mit leichteren Halsentzündungen einhergehende Unwohlsein zu mindern.

6. Essig und die Gesundheit der Haut

Bereits in der Vergangenheit wurde Essig topisch bei geringfügigeren Hautproblemen angewendet. Es kommt bei der Behandlung von Pickeln bei Akne und anderen kleineren Hautinfektionen wie Warzen, Nagelpilz und Pilzproblemen der Kopfhaut und Haut zum Einsatz. Allerdings liegen nur sehr wenige wissenschaftliche Beweise vor, die das bestätigen könnten.  

‌‌‌‌7. Reinigung oder Entgiftung des Körpers

Die Verwendung von ACV im Zuge eines Entgiftungsprogramms hat stark an Beliebtheit gewonnen. Jedoch gibt es keinen direkten Beweis für die tatsächliche Wirksamkeit der Anwendung.

Theoretisch können die anderen hier angesprochenen Vorteile den allgemeinen Gesundheitszustand so sehr verbessern, dass es dadurch infolge zu einer effizienteren Entgiftung kommt. In der Vergangenheit wurde ACV zur Reinigung von Leber, Gallenblase und Lymphknotensystem eingesetzt.

‌‌‌‌8. Essig als Desinfektionsmittel im Haushalt

Unter Laborbedingungen hat sich gezeigt, dass eine 6%ige Essigsäurelösung aus weißem Essig das Mycobacterium tuberculosis (den Erreger der Tuberkulose) und andere Mykobakterien nach 30 Minuten abtötet.

ACV hemmt das Pilzwachstum von Candida albicans bei einem Säuregehalt von 5 %, mikrobielles Wachstum von Staph aureus bei einer Stärke von 2,5 % sowie das mikrobielle Wachstum von Escherichia coli bei einem Säuregrad von 0,1 %.

Im Labor hat sich darüber hinaus gezeigt, dass ACV die Fähigkeit der Zellen des Immunsystems, gegen Infektionen anzugehen, verbessern kann.

Viele im Haushalt verwendete Reinigungsprodukt enthalten schädliche Bestandteile. Dank des Einsatzes natürlicher Substanzen wie Essig in Küche und Bad haben Sie die Möglichkeit, sich ein gesünderes Heim zu schaffen.

‌‌‌‌Welche Art von Essig sollte man kaufen?

Es gibt so viele Arten von sowohl nützlichen als auch leckeren Essigsorten, dass es äußerst schwierig sein kann, sich für eine zu entscheiden.

Bei rohem, unpasteurisiertem oder ungefiltertem ACV sammelt sich auf dem Flaschenboden die „die Mutter“ an. Diese sieht aus wie eine festere Masse, die sich aber durch Schütteln in der Flasche verteilen lässt. Die Mutter besitzt eine größere Menge gesundheitlich vorteilhafter Inhaltsstoffer, weshalb Sie versuchen sollten, Essig zu finden, der diese enthält.

Überprüfen Sie anhand des Etiketts, ob dem Essig Zucker zugesetzt wurde, was auf ein stärker verarbeitetes Produkt hinweisen würde. Zwar lässt sich Essig aus Zucker herstellen, doch sollte der Zucker dank der Essigsäurebakterien im Endprodukt fermentiert sein.

‌‌‌‌Wie sollte man Essig verwenden?

Wenn Sie versuchen möchten, ihre gesunde Ernährungsweise durch Essig zu bereichern, ist es das Einfachste, dem Wasser, was sie normalerweise trinken, Essig hinzuzufügen. Dies ist eine wohlschmeckende und kalorienarme Variante, um den Körper mit genügend Wasser zu versorgen. Im Folgenden finden Sie ein paar Getränkerezepte zur Anregung:

Wellness-Shot mit Zitrone, Ingwer und Apfelessig

Zutaten: 

  • Eine große Flasche oder ein großes Glas mit Wasser
  • 1–2 EL ACV
  • Zitronensaft je nach Geschmack
  • 1 TL Honig oder Ahornsyrup
  • ½ TL frischer, geriebener oder getrockneter Ingwer

Wellness-Shot mit Cayenne-Pfeffer und Essig

Zutaten: 

Zubereitung: 

Verrühren Sie alle Zutaten gut miteinander und trinken Sie über den ganzen Tag verteilt etwas davon.

Einige mögen den starken Geschmack von Essig nicht besonders. In dem Fall bietet es sich für Sie vielleicht eher an, mit Essig zu kochen. Sie können Essig zur Zubereitung von selbstgemachten Salat-Dressings, Krautsalat, Kartoffelsalat, Ketchup, Mayonnaise, Hüttenkäse und Essiggurken verwenden.

Wenn Sie möchten, bekommen Sie ACV-Ergänzungsmittel sogar in Tabletten- oder Gummiform, falls Sie den Geschmack nicht mögen und Essig dennoch aufgrund seines gesundheitlichen Nutzens einsetzen wollen. 

‌‌‌‌Warum sollte Essig in jeder Vorratskammer zu finden sein?

Neben dem gesundheitlichen Nutzen, der mit dem Konsum von Essig verbunden ist, gibt es noch viele andere Gründe, um ihn stets zur Hand zu haben. ACV lässt sich nach der Haarwäsche als Conditioner, aber auch als Gesichtstoner (achten Sie darauf, ihn gut zu verdünnen) verwenden.

Regulärer weißer Essig wird im Haushalt häufig in Küche und Bad zur Reinigung benutzt und zwar nicht nur aufgrund seiner Fähigkeit, Bakterien abzutöten, sondern auch deswegen, weil er Gerüche entfernt. Einige Quellen behaupten außerdem, Essig sei auch bei der Unkraut- und Schädlingsbekämpfung nützlich (obwohl dafür eine stärkere, industriell hergestellte Säure möglicherweise notwendig ist).

‌‌‌‌Sollte irgendetwas in punkto Sicherheit berücksichtigt werden?

Die meisten der kommerziell verfügbaren Essigprodukte sind gut verdünnt (einige Länder regulieren sogar die Verdünnung bei käuflich erhältlichen Produkten). Achten Sie jedoch darauf, Essig vor dem Verzehr zu verdünnen, damit Sie sich nicht Mund und Speiseröhre verbrennen. Einige haben zwar dazu ermutigt, eine Kappe voll unverdünnt zu trinken, doch ist das nicht nur eine drastische, sondern auch möglicherweise schädliche Maßnahme. Verwenden Sie mindestens eine Tasse Wasser pro Esslöffel Essig.

Da der Säuregehalt im Essig für den Zahnschmelz schädlich sein kann, trinken Sie ihn am besten mithilfe eines Strohhalms oder spülen sich nach dem Konsum den Mund aus. Ferner sollten Sie beachten, dass industriell hergestellter und für die gewerbliche Reinigung verwendeter Essig wesentlich stärker ist als derjenige, der in der Küche zum Einsatz kommt, und deshalb ein Verzehr gefährlich ist.

Essig jeder Variante, aber besonders ACV, besitzt viele wunderbare gesundheitliche Vorteile und Einsatzmöglichkeiten. Zusätzlich zu Ihrer gewohnten gesunden Ernährungs- und Lebensweise kann Essig Ihren kulinarischen Abenteuern einen aromatischen Kick verleihen und Ihr Zuhause blitzsauber aussehen lassen. Denken Sie daran: Dabei handelt es sich nicht um eine Schnelllösung, sondern eine Ergänzung Ihrer Lebensweise.

Wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, wenn Sie Medikamente einnehmen, die aufgrund der Ergänzung von ACV oder anderen Essigsorten eventuell angepasst werden müssen.

Quellenangaben:

  1. Cortesia C, Vilchèze C, Bernut A, et al. Acetic acid, the active component of vinegar, is an effective tuberculocidal disinfectant. mBio. 2014;5(2). doi: 10.1128/mbio.00013-14.
  2. Johnston CS, Kim CM, Buller AJ. Vinegar improves insulin sensitivity to a high-carbohydrate meal in subjects with insulin resistance or type 2 diabetes. Diabetes Care. 2003;27(1):281-282. doi:10.2337/diacare.27.1.281.
  3. Kondo T, Kishi M, Fushimi T, Ugajin S, Kaga T. Vinegar intake reduces body weight, body fat mass, and serum triglyceride levels in obese Japanese subjects. Biosci Biotech Biochem. 2009;73(8):1837-1843. doi: 10.1271/bbb.90231.
  4. Östman E, Granfeldt Y, Persson L, Björck I. Vinegar supplementation lowers glucose and insulin responses and increases satiety after a bread meal in healthy subjects. Eur J Clin Nutr. 2005;59(9):983-988. doi: 10.1038/sj.ejcn.1602197.
  5. White AM, Johnston CS. Vinegar ingestion at bedtime moderates waking glucose concentrations in adults with well-controlled type 2 diabetes. Diabetes Care. 2007;30(11):2814-2815. doi:10.2337/dc07-1062.
  6. Yagnik D, Serafin V, Shah AJ. Antimicrobial activity of apple cider vinegar against Escherichia coli, Staphylococcus aureus and Candida albicans; downregulating cytokine and microbial protein expression. Sci Rep. 2018;8(1). doi:  10.1038/s41598-017-18618-x.

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