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Nahrungsergänzungsmittel für Hunde – Expertentipps

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Was sind Nahrungsergänzungsmittel für Hunde?

Nahrungsergänzungsmittel für Hunde sind Produkte, die speziell entwickelt werden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Hunden zu fördern. Meist werden sie eingesetzt, um bestimmte Beschwerden zu lindern oder das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Sie sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich – von Pulvern über Flüssigkeiten bis hin zu Tabletten. Einige Nahrungsergänzungsmittel sind aromatisiert, um sie für die Hunde schmackhafter zu machen und die Verabreichung für die Tierbesitzer zu erleichtern. Viele Nahrungsergänzungsmittel für Hunde sind dazu gedacht, täglich über längere Zeiträume hinweg verabreicht zu werden. Einige tiermedizinischen Fachkräfte verschreiben sie manchmal jedoch nur zur kurzfristigen Verabreichung, um die Behandlung verschiedener Krankheiten zu fördern.

Warum empfehlen Tierärzte Nahrungsergänzungsmittel?

Tierärzte empfehlen Nahrungsergänzungsmittel aus zahlreichen Gründen. Als tiermedizinische Fachkraft in der Notfallversorgung empfehle ich Nahrungsergänzungsmittel vor allem zur Unterstützung bei der Behandlung spezifischer Erkrankungen. Zum Beispiel verschreibe ich häufig Probiotika zur Behandlung schwerer Magen-Darm-Probleme sowie S-Adenosyl-L-Methionin (SAM-e) bei erhöhten Leberwerten. 

Viele tiermedizinische Fachkräfte empfehlen Nahrungsergänzungsmittel, um die allgemeine Gesundheit des Hundes zu fördern bzw. um diesen mit zusätzlichen Nährstoffen zu versorgen, wenn man das Futter für den Hund selbst zubereitet. Nahrungsergänzungsmittel sind eine wertvolle und natürliche Ergänzung zur täglichen Gesundheitspflege eines Haustiers. 

Potenzieller Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln für Hunde

Nahrungsergänzungsmittel für Hunde können verschiedene gesundheitliche Nutzen haben. Dazu zählen unter anderem: 

  • Gesünderes Fell
  • Mehr Energie
  • Stärkeres Immunsystem
  • Bessere Verdauung
  • Bessere Knochen- und Gelenkgesundheit
  • Bessere Herzgesundheit
  • Bessere allgemeine Gesundheit und Langlebigkeit

Viele Nahrungsergänzungsmittel für Hunde können mehrere dieser Vorteile bieten – eine erfreuliche Nachricht für Haustierbesitzer. Die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln kann kurzfristig zur Behandlung von Krankheiten beitragen und gleichzeitig die allgemeine Gesundheit der Hunde fördern. Nahrungsergänzungsmittel spielen eine zentrale Rolle in meinem gesundheitlichen Versorgungsplan für meine Haustiere zu Hause. Meine älteren Hunde bekommen täglich Glucosamin, Fischöl und Probiotika.

Arten von Nahrungsergänzungsmitteln für Hunde

Zu den häufigsten Nahrungsergänzungsmitteln für Hunde zählen unter anderem:

Glucosamin

Glucosamin ist ein Aminozucker, der das Potenzial besitzt, Entzündungen zu lindern, wodurch sich das Knorpelgewebe von Hunden regenerieren kann. Studien zufolge soll Glucosamin in Kombination mit Chondroitin am wirksamsten sein. Chondroitin ist ein Baustein des Knorpels, der dazu beiträgt, Wasser zu binden und die Elastizität aufrechtzuerhalten. Derartige Nahrungsergänzungsmittel werden häufig Hunden mit Arthritis und Gelenkschmerzen verschrieben. 

Bei konsequenter Verabreichung in ausreichender Dosierung kann Glucosamin in den Gelenkspalt übergehen. Die potenzielle Wirkung dieses Nahrungsergänzungsmittels besteht vorwiegend darin, die Struktur und Funktion des Knorpelgewebes zu fördern. Glucosamin ist ein Baustein von Glykosaminoglykanen, die wesentliche Bestandteile des Knorpels darstellen. Es unterstützt die Produktion und Reparatur dieses Gewebes. Einige Studien deuten darauf hin, dass Glucosamin auch entzündungshemmende Wirkungen haben kann, die möglicherweise zur Linderung von Gelenkschmerzen und -steifheit beitragen.

Die regelmäßige Verabreichung eines Glucosamin-Präparats kann den Knorpelabbau in den Gelenken verlangsamen und dadurch eventuell das Fortschreiten einer Arthrose verhindern oder verzögern. Seit bei meinem älteren Hund Hüftdysplasie diagnostiziert wurde, verabreiche ich ihm täglich Glucosamin.

Fischöl

Fischöl ist eines der Nahrungsergänzungsmittel, die ich als tiermedizinische Fachkraft am liebsten verschreibe und auch meinen eigenen Hunden verabreiche. Es gibt Belege dafür, dass Fischöl nicht nur die Gesundheit von Haut und Fell fördern, sondern auch bei Haustieren mit Herzerkrankungen, Osteoarthritis und Hypertriglyceridämie (häufig bei Rassen wie Zwergschnauzern) unterstützend wirken kann. Dieses Nahrungsergänzungsmittel soll eine der vielfältigsten Bandbreiten an gesundheitlichen Vorzügen bieten. 

  • Linderung von Entzündungen: Fischöl enthält hohe Mengen an Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA), die potenziell entzündungshemmend wirken. Die Verminderung von Entzündungen kann wiederum dazu beitragen, Gelenkschmerzen und -steifheit zu lindern, insbesondere bei Hunden, die unter Arthritis leiden. 
  • Förderung der Herzgesundheit: Fischöl kann die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems unterstützen, indem es den Triglyceridspiegel senkt und die allgemeine Herzfunktion verbessert. 
  • Unterstützung der Gehirngesundheit: Fischöl kann die Gehirngesundheit entscheidend begünstigen und insbesondere bei älteren Hunden und Welpen die kognitive Funktion fördern. Die Omega-3-Fettsäure DHA ist für die kognitive Funktion und die Entwicklung des Gehirns von entscheidender Bedeutung. Dies ist besonders bei Welpen wichtig, da sich ihr Gehirn schnell entwickelt. DHA wird mittlerweile als wichtiger Nährstoff erachtet, weshalb er vielen Welpennahrungen beigefügt wird.

Antioxidantien

Antioxidantien können Entzündungen lindern, Krankheiten vorbeugen und die Funktion der inneren Organe fördern. Eines der Antioxidantien, die ich in der Notfallversorgung am häufigsten verwende, ist N-Acetylcystein. Dies ist ein wichtiges Antioxidans für die Leber, das sowohl injiziert als auch oral verabreicht werden kann. Wir setzen es sogar ein, um bei schweren Lungenentzündungen den Schleim zu lösen. Dieses Ergänzungsmittel fördert angeblich die Entgiftung der Leber und soll zudem neuroprotektiv wirken, indem es bestimmte Neurotransmitter im Gehirn moduliert.

Probiotika

In meiner Tätigkeit als Notfalltierarzt verschreibe ich regelmäßig Probiotika. Hunde werden häufig zu mir gebracht, weil sie unter Magen-Darm-Beschwerden leiden, und Probiotika sind unverzichtbar, wenn es darum geht, eine gesunde Darmflora wiederherzustellen. 

Probiotika können Hunden täglich oder nach Bedarf bei weichem Stuhl/Durchfall gegeben werden. Es wurde sogar festgestellt, dass Probiotika hilfreich sein können, um Angstzustände bei Hunden zu lindern. Der Magen-Darm-Trakt verfügt über ein eigenes Nervensystem und ist ein wichtiger Teil des Immunsystems von Hunden. Die Verschreibung von Probiotika zur Förderung des Darmmikrobioms ist ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit als tiermedizinische Fachkraft in der Notfallversorgung.

Nahrungsergänzungsmittel für die Leber

S-Adenosylmethionin (SAM-e) ist ein gängiges Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Leber. Es gibt nur wenige Möglichkeiten zur Behandlung von Lebererkrankungen bei Hunden und Menschen. SAM-e wird vom Körper selbst gebildet und kann die Erhaltung der Zellmembranen sowie die Regulierung von Hormonen fördern. Falls ein Hund Leberprobleme hat, empfiehlt der Tierarzt möglicherweise eine Supplementierung mit SAM-e, um den Körper des Hundes im Gleichgewicht zu halten. 

Multivitaminpräparate

Ein täglich verabreichtes Multivitaminpräparat kann alle Nährstofflücken schließen, die andere Nahrungsergänzungsmittel eventuell nicht abdecken. Dies ist besonders wichtig, wenn man das Hundefutter selbst zubereitet. Multivitaminpräparate stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, die langfristige Gesundheit eines Hundes zu fördern. 

Hunde an Nahrungsergänzungsmittel gewöhnen

Einige Nahrungsergänzungsmittel können sofort verabreicht werden, ohne dass die Dosis nach und nach angepasst wird. Wenn man sich jedoch unsicher ist oder der Hund einen empfindlichen Magen hat, empfiehlt es sich, langsam beginnen. Fischöl sollte beispielsweise lieber langsam in die Ernährung des Haustiers eingeführt werden, da es in großen Mengen Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann. 

Daher empfehle ich, neue Nahrungsergänzungsmittel in kleinen Dosierungen einzuführen und die Dosis langsam zu steigern. Mischen Sie das jeweilige Präparat in das Futter Ihres Hundes ein und achten Sie in den ersten ein bis zwei Wochen genau auf etwaige Reaktionen.

Den Rat einer tiermedizinischen Fachkraft einholen

Wenn Sie erwägen, Ihrem Hund Nahrungsergänzungsmittel zu geben, ist es stets ratsam, eine tiermedizinische Fachkraft zu Rate zu ziehen. Diese kann Ihnen empfehlen, welche Nahrungsergänzungsmittel die besonderen Bedürfnissen Ihres Hundes erfüllen. Achten Sie beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln für Hunde darauf, dass das jeweilige Produkt von einer hochwertigen Marke stammt, die von Tierärzten empfohlen wird. Einige Nahrungsergänzungsmittel für Hunde werden zwar hervorragend vermarktet, unterliegen jedoch möglicherweise nicht den höchsten Qualitätsstandards. 

Da im Handel zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel für Hunde angeboten werden, ist es oftmals schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Daher ist es ratsam, sich von einem Tierarzt beraten zu lassen. Die meisten kennen sich mit Nahrungsergänzungsmitteln und deren Wirkung auf die jeweiligen Beschwerden gut aus, sodass sie für Ihren Hund, je nach Lebensphase und individuellem Gesundheitsprofil, das richtige Präparat empfehlen können. 

Quellenangaben:

  1. Ratsch BE, Levine D, Wakshlag JJ. Clinical Guide to Obesity and Nonherbal Nutraceuticals in Canine Orthopedic Conditions. Vet Clin North Am Small Anim Pract. 2022;52(4):939-958. 
  2. Corsato Alvarenga I, Panickar KS, Hess H, McGrath S. Scientific Validation of Cannabidiol for Management of Dog and Cat Diseases. Annu Rev Anim Biosci. 2023;11:227-246. 
  3. Yang Q, Wu Z. Gut Probiotics and Health of Dogs and Cats: Benefits, Applications, and Underlying Mechanisms. Microorganisms. 2023;11(10):2452. 

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