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Die häufigsten Verdauungsbeschwerden und welche Naturheilmittel helfen

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Von Hippokrates stammt die Weisheit „Gesundheit beginnt im Darm“. Und ein häufiges Sprichwort lautet „Du bist, was du isst“, doch es gibt noch mehr Faktoren, die eine Rolle spielen. Eine womöglich treffendere Aussage wäre: Du bist das, was du aus deiner Nahrung verdauen und aufnehmen kannst.

Hochwertige Nahrung ist zwar essentiell für eine optimale Gesundheit, doch sie ist nur nahrhaft, wenn der Körper sie richtig verdauen und aufnehmen kann. In diesem Beitrag werden Sie natürliche Wege kennenlernen, wie Sie Ihre Verdauung und Darmgesundheit fördern können.

Wie Verdauung funktioniert

Das Magen-Darm-System ist nicht nur für die Aufspaltung und die Aufnahme von Nährstoffen verantwortlich, sondern schützt auch den Körper vor schweren inneren Erkrankungen. Die Verdauung nimmt ihren Anfang im Mund mittels mechanischer Vorgänge wie dem Kauen, wobei Enzyme im Speichel aktiviert werden. Die zerkleinerte Nahrung wird anschließend in den Magen befördert, wo sie mit Salzsäure und Pepsin vermischt und zu Speisebrei (Chymus) umgewandelt wird. Der Speisebrei wandelt durch den Dünndarm, wo Sekrete aus Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenblase auf ihn einwirken. Die Bauchspeicheldrüse produziert wichtige Enzyme, die bei der Verdauung von Fett, Stärke und Eiweiß helfen. Die richtige Funktion dieser Enzyme ist von zentraler Bedeutung für die Aufnahme von Nährstoffen und die allgemeine Verdauungsgesundheit.

Häufige Verdauungsbeschwerden und natürliche Lösungen

Die Gesundheit der Verdauungsorgane ist ein wesentlicher Aspekt des allgemeinen Wohlbefindens, doch viele Menschen haben mit häufigen Verdauungsproblemen zu kämpfen. Werfen wir einen näheren Blick auf einige dieser weit verbreiteten Verdauungsbeschwerden und erkunden natürliche Behandlungsmethoden:

  • Magensäuremangel
  • Magen- und Speiseröhrenreizung
  • Blähungen und Völlegefühl
  • Reizdarmsyndrom
  • Verstopfung
  • Darmdysbiose

1. Magensäuremangel

Auch wenn oft das Stichwort Magenübersäuerung fällt, ist ein Magensäuremangel (Hypochlorhydrie) deutlich häufiger die Ursache für Verdauungsbeschwerden, vor allem bei älteren Menschen. Forschungsergebnisse zeigen, dass mehr als die Hälfte der Menschen über 60 an einer verminderten Bildung von Magensäure leiden, was Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und saures Aufstoßen nach Mahlzeiten zur Folge haben kann. Ohne ausreichend Salzsäure funktioniert die Verdauung nur eingeschränkt.

Zu den vielfältigen Symptomen und Anzeichen einer verminderten Magensäurefreisetzung zählen:

  • Blähungen, saures Aufstoßen und Sodbrennen innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit
  • Völlegefühl fast unmittelbar nach dem Essen
  • Verdauungsstörungen, Durchfall oder Verstopfung
  • Allergien auf mehrere Nahrungsmittel
  • Übelkeit nach der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln
  • Juckreiz im Afterbereich
  • Weiche, brüchige und rissige Fingernägel
  • Erweiterte Blutgefäße in den Wangen und der Nase 
  • Eisenmangel
  • Chronischer Befall mit Darmparasiten oder gestörte Darmflora
  • Unverdaute Nahrung im Stuhl
  • Chronische Candidainfektionen
  • Blähungen im oberen Verdauungstrakt

Falls Sie an diesen Verdauungsproblemen leiden, könnte eine HCL-Supplementierung eine Lösung sein. Die HCL-Challenge-Methode kann helfen, die optimale Dosierung zur Verbesserung der Verdauung zu ermitteln.

2. Magen- und Speiseröhrenreizung

Sodbrennen, Reflux und Oberbauchbeschwerden sind typische Symptome der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD), einer Verdauungsstörung, die sich durch den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre kennzeichnet. 

Häufige Auslöser sind unter anderem Rauchen, frittierte Lebensmittel, Alkohol, Koffein und übermäßiges Essen. Überraschenderweise kann auch ein Mangel an Magensäure oder Verdauungsenzymen einen Reflux hervorrufen, wenn die Nahrung zu lange im Magen verbleibt und der Magendruck steigt.

Zu den natürlichen Heilmittel zur Linderung dieser Verdauungsstörungen zählen:

  • HCL-Supplementierung bei Magensäuremangel
  • Verdauungsenzyme bei Blähungen, die später als 30 Minuten nach Mahlzeiten auftreten
  • Natürliche Antazida wie Magnesiumcitrat bei gelegentlichem Sodbrennen
  • Alginat-Floß-Therapie zur Verhinderung von Magensäure-Reflux

Alginat-Floß-Therapie

Alginat oder Alginsäure ist ein Ballaststoff aus Braunalgen, der das 200–300-Fache seines Gewichts in Wasser aufnehmen kann und somit als natürliches Geliermittel dient. In Kombination mit Kalziumkarbonat bildet es ein „Floß“, das den Rückfluss des Magens in die Speiseröhre wirksam verhindert.

Alginat bildet im sauren Milieu des Magens ein flexibles Gel, das sich mit Kalziumkarbonat verbindet und Kohlendioxidblasen bildet, die das floßartige Treiben auf der Magensäure unterstützen. Dieses Gelfloß bleibt bis zu vier Stunden bestehen und wird auf seinem Weg durch den Verdauungstrakt wie Ballaststoffe teilweise verdaut. Alginat ist eine sichere und wirksame Behandlung von Reflux. Enthalten ist dieser Inhaltsstoff in Produkten wie Esophageal Guardian von Life Extension und Heartburn Relief von Enzymedica.

Magenreizung

Im Gegensatz zu einem Reflux äußert sich eine Magenreizung durch Schmerzen und Verdauungsbeschwerden; in bis zu 90 % der Fälle besteht ein Zusammenhang mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Zwei natürliche Heilmittel sind vielversprechend:

  • Mastix, das sich als wirksam gegen H. pylori erwiesen hat: 77 % der Teilnehmer einer Studie erlebten eine Symptomlinderung, nachdem sie drei Wochen lang dreimal täglich 350 mg eingenommen hatten.
  • Deglycyrrhizinierte Lakritze (DGL), die die Magenschleimhaut schützt und heilt, ohne den Blutdruck zu erhöhen. DGL kann zudem die Vermehrung von H. pylori hemmen; zur Heilung wird die Einnahme von ein oder zwei Kautabletten 20 Minuten vor den Mahlzeiten über einen Zeitraum von 8 bis 16 Wochen empfohlen.

3. Blähungen und Völlegefühl

Chronische Blähungen und Völlegefühl zählen zu den häufigsten Verdauungsbeschwerden, die oftmals mit einer zuckerreichen Ernährung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder dem Verzehr von fermentierbaren Kohlenhydraten (FODMAPs) zusammenhängen. Durch ein Ernährungstagebuch zur Protokollierung von Blähungen nach dem Essen lässt sich leichter ermitteln, welche Lebensmittel diese Beschwerden begünstigen. Ein häufiger Grund jedoch ist die unzureichende Produktion von Verdauungsenzymen.

In manchen Fällen erweist sich eine Enzymsupplementierung als wirksamer als der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel. So kann etwa die Einnahme von Alpha-Galaktosidase, eines Enzyms, das in der Lage ist, FODMAPs aufzuspalten, Symptome wie Blähungen und Völlegefühl deutlich reduzieren. Zusätzlich kann ein umfassendes Verdauungsenzympräparat helfen, diese häufigen Verdauungsprobleme in den Griff zu bekommen.

Es ist wichtig, Lebensmittel in den Speiseplan einzubeziehen, welche die Verdauungsfunktion unterstützen. Dazu zählen fermentierte Lebensmittel wie Kimchi, Sauerkraut und Miso, beruhigende Heilfpanzen wie Ingwer und Pfefferminze sowie enzymreiche Nahrungsmittel wie Papaya und Ananas. Grüne Lebensmittel wie Spirulina und Chlorella sind ebenfalls hilfreich.

4. Laktoseintoleranz

Viele Menschen leiden an Laktoseintoleranz, einer Erkrankung, bei der der Körper Laktose, ein in Milchprodukten enthaltenes Enzym, nicht verdauen kann. Dies hat Verdauungssymptome wie Blähungen, Völlegefühl und Durchfall zur Folge. Eine Supplementierung mit Laktase, dem für die Aufspaltung von Laktose zuständigen Enzym, kann diese Symptome lindern und die allgemeine Verdauungsgesundheit fördern.

5. Reizdarmsyndrom (RDS)

Das Reizdarmsyndrom (IBS) ist eine häufig vorkommende Verdauungsstörung, bei der die Funktion des Verdauungssystems beeinträchtigt ist und folgende Symptome auftreten können:

  • Blähungen und Schmerzen im Bauchraum
  • Veränderungen des Stuhlgangs (Verstopfung oder Durchfall)
  • Ängste und Depressionen

Im Wesentlichen gibt es fünf Hauptursachen für das Reizdarmsyndrom: Stress, unzureichender Verzehr von Ballaststoffen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien, zu zuckerhaltige Mahlzeiten und ein Mangel an Verdauungsenzymen. Diese Ursachen stehen auch in Zusammenhang mit einer dem Reizdarmsyndrom zugrunde liegende Erkrankung, die als bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO) bezeichnet wird. Wenn die falschen Bakterien im Dünndarm überhand nehmen, treten die Symptome des Reizdarmsyndroms auf, aber auch andere Beschwerden wie Gehirnnebel, Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Hautprobleme.

Um die Symptome des Reizdarmsyndroms zu behandeln, müssen erst diese zugrunde liegenden Ursachen beseitigt werden. Die Steigerung der Ballaststoffzufuhr, etwa durch teilhydrolysiertes Guarkernmehl, kann zu einem regelmäßigen Stuhlgang beitragen, während Supplemente wie Berberin oder magensaftresistentes Pfefferminzöl zusätzliche Linderung verschaffen können.

SIBO steht häufig in Verbindung mit einer erhöhten Darmdurchlässigkeit, auch als Leaky Gut bezeichnet. Zwei essentielle Nährstoffe helfen neben den oben genannten ebenfalls bei einem durchlässigen Darm: L-Glutamin und N-Acetylcystein. Beide fördern die Heilung der Darmzellen bei Schädigungen, so dass sie wieder ihre Barrierefunktion erfüllen können.

6. Verstopfung

Verstopfung ist eines der am häufigsten vorkommenden Verdauungsprobleme, von dem viele Menschen aufgrund eines Mangels an Ballaststoffen, unzureichender Flüssigkeitszufuhr oder unzureichender Bewegung betroffen sind. So können Sie sich bei einer Verstopfung Linderung verschaffen:

  • Steigern Sie Ihre Ballaststoffzufuhr auf 25–30 g pro Tag
  • Essen Sie ballaststoffreiches Obst wie Äpfel, Birnen und Kiwis
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich und bewegen Sie sich regelmäßig

Auch die Einnahme von Ballaststoffpräparaten wie Flohsamenschalen oder teilhydrolysiertem Guarkernmehl kann die Darmtätigkeit fördern.

Probiotika: Die besten Präparat für die Verdauung

Was sind Probiotika?

Als Probiotika werden nützliche Bakterien bezeichnet, die den menschlichen Darm besiedeln. Seit Tausenden von Jahren konsumiert der Mensch fermentierte Lebensmittel, die Probiotika enthalten. Hierzu zählen nicht nur gefriergetrocknete Bakterien in Kapseln aus dem Bioladen, sondern auch Lebensmittel wie Käse, Joghurt, Sauerkraut und Kefir. Die wichtigsten Mikroorganismen in den meisten probiotischen Präparaten sind Laktobazillen und Bifidobakterien.

Forschungslage zu Probiotika

Dass die Verwendung von Probiotika sich positiv auf den Darm auswirkt, belegen aussagekräftige Forschungsergebnisse aus über 1.000 doppelblinden, placebokontrollierten Studien. Bei den meisten Untersuchungen lag der Fokus zwar auf der Förderung der Magen-Darm-Gesundheit und der Unterstützung der Immunfunktion, doch Probiotika werden auch für verschiedene andere Gesundheitsziele eingesetzt.

Probiotika können das Magen-Darm-Milieu verbessern, indem sie es weniger einladend für schädliche Mikroorganismen machen. Viele unerwünschte Organismen müssen sich an die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts binden, um sich dort wirksam ansiedeln zu können. Bestimmte probiotische Stämme können sich an das Darmgewebe anheften und als „Besiedlungsbarrieren“ fungieren, die verhindern, dass sich schädliche Bakterien und Hefen an die Darmschleimhaut anheften.

In über 500 Doppelblindstudien wurden Probiotika bei Darmdysbiose, d. h. einer Störung der Darmflora, untersucht. Zu einer Darmdysbiose kommt es meist durch eine verminderte Produktion von Verdauungssekreten, übermäßige Zuckerzufuhr, die Einnahme von Antibiotika und Reisen in Entwicklungsländer, und Blähungen, Völlegefühl und unregelmäßiger Stuhlgang sind die möglichen Folgen. Probiotika können sich bei Blähungen und Völlegefühl im Zusammenhang mit einer Dysbiose als besonders wirksam erweisen.

Arten von Probiotika

Das beste probiotische Präparat bei Blähungen, Völlegefühl und unregelmäßigem Stuhlgang ist Bacillus coagulans. Dies ergab eine kürzlich durchgeführte Analyse veröffentlichter klinischer Studien, die das Ziel hatte, die relative Rangfolge der Wirksamkeit verschiedener Probiotika bei diesen häufig vorkommenden Beschwerden zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigten, dass beim Probiotikum Bacillus coagulans die Wahrscheinlichkeit einer Besserung am größten war, da bei mehr als 60 % der Teilnehmer bei Einnahme dieses Probiotikums eine vollständige Linderung von Blähungen und Völlegefühl eintrat. Es hilft auch bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms.

Dosierung von Probiotika

Die Dosierung von probiotischen Präparaten basiert meistens auf der Anzahl lebender Organismen, die in dem Produkt enthalten sind. Diese wird als „koloniebildende Einheiten“ (KBE) am Ende der Haltbarkeitsdauer angegeben. Zur Förderung der allgemeinen Gesundheit werden die besten Ergebnisse meist durch die tägliche Einnahme von 5 bis 30 Milliarden KBE erzielt. 

Lebensgewohnheiten, die sich auf die Verdauung auswirken

Das Verdauungssystem wird oft durch Stress beeinträchtigt. In gestresstem Zustand wird der Körper dahingehend programmiert, Blut und Energie aus dem Verdauungstrakt weg- und zu Skelettmuskulatur und Gehirn hinzuführen. Aus diesem Grund sind die ersten Anzeichen von übermäßigem Stress meist Probleme mit der Verdauung. Um die Verdauungsfunktion zu fördern, ist es wichtig, zu lernen, wie man Körper und Geist entspannt. 

Regelmäßige körperliche Betätigung ist ein wunderbares natürliches und kostenloses Mittel gegen Stress. Es muss sich dabei nicht um anstrengendes Training handeln. Einfache Übungen, die zur Darmgesundheit und zu einem regelmäßigen Stuhlgang beitragen, sind zum Beispiel Spazierengehen und Yoga.

Und zu guter Letzt: Essen Sie in entspanntem Zustand und in ruhiger Atmosphäre – dies unterstützt die Verdauung. Achten Sie auf Ihren Atem. Konzentrieren Sie sich beim Essen darauf, langsam in den Bauch zu atmen. Und kauen Sie gründlich. Diese einfache Schritte können manchmal riesige Veränderungen bringen.

Indem Sie diese häufigen Verdauungsprobleme verstehen und angehen, können Sie Ihre Darmgesundheit und Ihr allgemeines Wohlbefinden Schritt für Schritt auf natürliche Weise verbessern.

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