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Wie Chaga-Pilze die Abwehrkräfte stärken, Stress lindern und mehr

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Was ist Chaga?

Chaga (Inonotus obliquus) ist ein in Russland, Sibirien, Europa, Kanada, im Norden der USA und Ostasien heimischer Heilpilz. Der Pilz wächst vor allem an Birken (Betula spp.), gedeiht aber auch an einigen anderen Laubbaumarten, darunter Buche, Eiche, Erle und Esche. Der Chaga-Pilz erscheint als Knolle – als dunkelbraunes oder schwarzes holziges Gebilde, das einer verkrusteten, verbrannten Masse an den Stämmen dieser Bäume ähnelt. 

Unter seinem dunkeln holzigen Äußeren besitzt der Chaga-Pilz helles, rostfarbenes Fleisch, das voller antioxidativer Substanzen steckt. Die schwarzen Knollen des Heilpilzes können bei Birken leicht mit Verwachsungen des Baumes verwechselt werden.

Traditionelle Verwendung von Chaga-Pilzen

Chaga wird seit langem in der Volksmedizin Sibiriens, Russlands, Skandinaviens und der amerikanischen Ureinwohner verwendet. Diesen traditionellen Heilkulturen zufolge entfaltet Chaga eine ganze Bandbreite an Heilwirkungen. Bei den indigenen Völkern Sibiriens wird er traditionell zur Förderung der Vitalität, zur Behandlung von Verdauungsstörungen, zur Linderung von Erkältungen und Atemwegsinfektionen sowie zur äußerlichen Anwendung bei Hautkrankheiten verwendet.

Chaga-Knollen werden üblicherweise zu einem feinen Pulver vermahlen und traditionell als Tee oder Sud zubereitet. Heute lässt sich dieses Pulver als Tee, Tinktur, Pulver oder Kapsel einnehmen. Chaga ist pur oder als Bestandteil von Heilpilzmischungen erhältlich. Pilzmischungen werden oft als Pulver verkauft und für den täglichen Gebrauch in andere Flüssigkeiten gegeben.

Die Popularität von Chaga ist in den vergangenen Jahren gestiegen, da er als Adaptogen gilt und eine mögliche Rolle bei der Förderung der allgemeinen Gesundheit und Behandlung verschiedener Erkrankungen spielt. Heute stützt sich die moderne wissenschaftliche Forschung auf das traditionelle Heilwissen und untersucht die zahlreichen Vorteile des Chaga-Pilzes. 

Nährstoffe im Chaga-Pilz

Chaga enthält eine große Bandbreite an bioaktiven Substanzen, die für seine gesundheitsfördernden Wirkungen verantwortlich sind. Nachfolgend präsentieren wir einige der wichtigsten Inhaltsstoffe von Chaga:

Polysaccharide

Chaga ist reich an Beta-Glucanen. Dabei handelt es sich um Polysaccharide, die für ihre immunstärkenden Eigenschaften bekannt sind. Diese Stoffe können die Aktivität der Immunzellen fördern, darunter Makrophagen und T-Zellen, und damit den Körper bei Abwehr von Infektionen und Krankheiten unterstützen. Beta-Glucan sind auch in anderen Vitalpilzen wie Reishi und Maitake sowie in HaferflockenSeetang und Algen enthalten sein.

Antioxidantien

Chaga ist eine hervorragende Quelle für Antioxidantien, wie Phenolverbindungen und Flavonoide. Diese Antioxidantien tragen zur Bekämpfung von oxidativem Stress bei, reduzieren durch freie Radikale verursachte Zellschäden und können die Produktion von Superoxid-Dismutase und Glutathion im Körper steigern.

Betulinsäure

Wenn der Chaga-Pilz auf Birkenbäumen wächst, kann er Betulinsäure aus dem Baum anreichern. Betulinsäure hat präklinischen Studien zufolge entzündungshemmende und antitumorale Eigenschaften.

Melanin

Die dunkle Farbe des Chaga-Pilzes beruht auf seinem hohen Melaningehalt. Melanin kann antioxidativ wirken und vor oxidativem Stress schützen. Im menschlichen Körper ist Melanin für die Hautpigmentierung verantwortlich und trägt zum Schutz vor UV-Strahlung bei, die der DNA in unseren Zellen schaden und damit zu Hautkrebs und vorzeitiger Hautalterung führen kann. Nährstoffe wie Tyrosin und Kupfer sind wichtig für die Melaninproduktion.

Gesundheitlicher Nutzen des Chaga-Pilzes

1. Modulation des Immunsystems

Die immunstärkenden Eigenschaften des Chaga-Pilzes beruhen auf den in ihm enthaltenen Polysacchariden, darunter Beta-Glucane. Diese Stoffe regen die Produktion und Aktivität von Immunzellen an und stärken so die Fähigkeit des Körpers zur Abwehr von Infektionen. 

Beta-Glucane können, so die Forschung, insbesondere Zellen unseres angeborenen Immunsystems aktivieren. Diese Zelltypen bilden die erste Verteidigungslinie gegen Pathogene und beginnen mit der Bekämpfung von Infektionen, bevor unser Immunsystem spezifische Antikörper gegen eindringende Mikroorganismen bildet. Darüber hinaus kann Chaga die Produktion von Zytokinen, chemischen Botenstoffen, die unsere Immunzellen bei der Kommunikation unterstützen, ankurbeln. 

2. Hemmung von Entzündungen

Bei der Entstehung von vieler chronischer Erkrankungen spielen Entzündungen eine Rolle. Die in Chaga reichlich vorhandene Betulinsäure hat in präklinischen Studien eine entzündungshemmende Wirkung gezeigt. Diese Forschungsergebnisse legen nahe, dass Chaga aufgrund seines hohen Betulinsäuregehalts möglicherweise vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen bietet. Außerdem enthält der Chaga-Pilz weitere antoxidative und entzündungshemmende Bestandteile, die allesamt zur Reduzierung entzündungsbedingter oxidativer Schäden beitragen können.

3. Adaptogene Eigenschaften

Chaga wird in der traditionellen Heilkunde zur Förderung der Vitalität und allgemeinen Gesundheit verwendet. Dieser Baumpilz ist ein potentes Adaptogen, eine Substanz, die dem Körper helfen sollen, sich an Stressfaktoren anzupassen und die Homöostaase aufrechtzuerhalten. 

Chaga ist zwar nicht so bekannt wie beliebte Adaptogene wie Ashwagandha oder Rhodiola, doch seine historische und traditionelle Anwendung bestätigen, dass der Chaga-Pilz seit langem verwendet wird, um dem Körper bei der Anpassung an die Anforderungen unserer Umgebung zu helfen. Aktuelle Tierstudien weisen darauf hin, dass Chaga die physiologische Reaktion auf Stresssituationen verbessern kann.

4. Antibakterielle und antivirale Wirkung

Neben seiner immunstärkenden Wirkung werden auch die antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften des Chaga-Pilzes erforscht. Einige Studien deuten darauf hin, dass Chaga-Extrakte die Vermehrung bestimmter Viren und Bakterien hemmen können. 

Eine kürzliche auf Computermodellen basierende Studie lässt die Schlussfolgerung zu, dass Bestandteile von Chaga, darunter Beta-Glucane, Betulinsäure und andere Polysaccharide, die Bindung von SARS-CoV-2 an menschliche Zellen blockieren können. Es sind zwar weitere Studien nötig, doch diese Ergebnisse legen nahe, dass Chaga-Pilze stark antimikrobielle Wirkungen gegen verschiedene Pathogene aufweisen. 


Der Chaga-Pilz könnte aufgrund seiner antimikrobiellen und immunstimulierenden Wirkung ein starker Verbündeter sein, um die Reaktion des Körpers auf eindringende Krankheitserreger zu unterstützen.

5. Förderung der Blutzuckerregulation und des Stoffwechsels

Die im Chaga-Pilz enthaltenen Polysaccharide konnten in Tierstudien nachweislich die Regulation des Blutzucker- und Cholesterinspiegels fördern. In einer Studie wurde bei Mäusen, denen Chaga-Polysaccharide verabreicht wurden, ein verbesserter Nüchternblutzucker und eine verminderte Insulinresistenz festgestellt. Weitere Tiermodellstudien haben gezeigt, dass Chaga-Polysaccharide den Gesamtcholesterinspiegel, den „schlechten“ LDL-Cholesterinspiegel und den Triglyceridspiegel reduzieren und zugleich den Spiegel an herzschützendem HDL-Cholesterin steigern können. 

Da diese Studien nur an Mäusen durchgeführt wurden, weiß man nicht, ob sich diese Wirkungen auf den Menschen übertragen lassen, doch die Ergebnisse sind vielversprechend und geben Anlass für eine weitergehende Erforschung der Wirkungen von Chaga auf Stoffwechsel, Blutzucker und Cholesterinspiegel. 

6. Synergetische Effekte

Chaga wird oft mit anderen adaptogenen und Heil pilzen wie ReishiShiitakeCordyceps und Löwenmähne kombiniert. Jede Art von Heilpilz besitzt verschiedene Eigenschaften und Bestandteile. Dadurch kann man von den sich gegenseitig ergänzenden Effekten dieser Vitalpilze profitieren. 

Chaga beispielsweise kann auf manche Menschen einen energetisierenden Effekt haben, während Reishi eher beruhigend wirkt. Bei gleichzeitiger Verwendung beider Pilze lassen sich beide Wirkungen verstärken. Darüber hinaus enthalten viele Heilpilze starke immunmodulierende Stoffe, daher kann die Verwendung mehrere Arten von Pilzen die Immunreaktion abrunden. 

Nebenwirkungen des Chaga-Pilzes

Chaga gilt bei moderatem Verzehr im Allgemeinen als sicher für die meisten Menschen. Es gibt jedoch einige wichtige Überlegungen und potenzielle Risiken für bestimmte Personen.

Aufgrund seiner möglicherweise blutverdünnenden Wirkungen kann Chaga mit bestimmten Medikamenten, insbesondere Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern, Wechselwirkungen eingehen. Personen, die Blutverdünner einnehmen, sollten vor der Verwendung von Chaga mit ihrem Arzt Rücksprache halten. Da Chaga-Präparate den Blutzuckerspiegel senken können, sollten Personen, die Diabetesmedikamente oder -präparate nehmen, ebenfalls vor der Verwendung von Chaga ihren Arzt fragen.

Chaga enthält Oxalsäure, die in großen Mengen Nierenprobleme und die Entstehung von Nierensteinen verursachen kann. Personen, die bereits Nierensteine oder eine Nierenerkrankung hatten, sollten bei der Verwendung von Chaga vorsichtig sein.

Auch wenn es selten vorkommt, sind manche Menschen möglicherweise allergisch gegen Chaga, daher kann es beim Verzehr zu allergischen Reaktionen kommen. Es empfiehlt sich, mit einer kleinen Dosis zu beginnen, um die Verträglichkeit zu prüfen, insbesondere beim erstmaligen Verzehr von Chaga.

Chaga-Pilze können Schwermetalle aus der Umgebung anreichern. Die Qualität und Reinheit von Chaga kann je nach Hersteller und Herkunft deutlich schwanken. Es ist wichtig, Chaga-Präparate oder -Extrakte von vertrauenswürdigen Herstellern zu beziehen, um deren Sicherheit und Wirksamkeit sicherzustellen.

Sind Chaga-Pilze nachhaltig?

Die übermäßige Ernte von Chaga-Pilzen ist aufgrund ihrer zunehmenden Beliebtheit zu einem besorgniserregenden Problem geworden. Chaga lässt sich relativ leicht erkennen, daher kommt es leicht zu einer übermäßigen Aberntung. Dies stellt eine große Gefahr für Chaga-Populationen und die Ökosysteme, deren Teil sie sind, dar. 

Nachhaltige Ernteverfahren sind entscheidend, um die langfristige Verfügbarkeit von Chaga sicherzustellen und das empfindliche Gleichgewicht der Waldökosysteme zu bewahren. Durch verantwortungsvolle Erntemethoden, Begrenzung der Ernte auf ein nachhaltiges Niveau und Beachtung des natürlichen Wachstumszyklus des Chaga-Pilzes können wir diese wertvolle Medizin für die nachfolgenden Generationen erhalten.

Fazit

Chaga wird seit Jahrhunderten als traditionelles Heilmittel verwendet. Diese Heilpilz und seine Bestandteile entfalten eine große Bandbreite an Wirkungen auf den Körper, unter anderem die Unterstützung der Abwehrkräfte, die Hemmung von Entzündungen und die Bereitstellung von Antioxidantien. Der Chaga-Pilz hat präklinischen Studien zufolge antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Die wissenschaftlichen Beweise, die diese Behauptungen stützen, sind zwar vielversprechend, doch weitergehende Forschungsarbeiten, darunter klinische Humanstudien, sind nötig, um diese Wirkungen definitiv zu belegen.

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