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Die überragenden immunsteigernden und antiviralen Eigenschaften von Holunderbeeren

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‌‌‌‌Was sind Holunderbeeren?

Holunderbeeren sind die dunkelvioletten Beeren des Holunders bzw. Holunderbaumes. Diese Beeren werden seit Jahrtausenden zur Förderung der Heilung von viralen Infektionen der oberen Atemwege wie etwa der Grippe verwendet. Hippokrates – der „Vater der Medizin“ – bezeichnete den Holunderbaum als seine „Hausapotheke“.

In der Folklore und Geschichte war der Holunderbaum jedoch viel mehr als nur ein früchtetragender Baum. In Nordeuropa pflegten die Kelten die Tradition, Holunderbäume zu verehren, weil sie als Geschenke der „Holunder-Mutter“-Göttin betrachtet und geschätzt wurden. Man ging davon aus, dass sie in der Pflanze wohnt. In Schottland und Irland glaubte man, dass Holunderbäume die Wälder und die Menschen, die sie pflegten, schützen. Daher wurden sie in ganz Nordeuropa zum Schutz von Grundstücken, Gärten, Bauernhöfen und Häusern gepflanzt.

Zeitsprung in unsere heutige Zeit: Diese wackere Pflanze kommt in den meisten, vielleicht sogar in allen Ländern der Welt vor und wird nach wie vor für medizinische Zwecke genutzt. Sie kann in der Natur wie etwa in Straßengräben oder in der Nähe großer Zementbarrieren wild wachsen. 

‌‌‌‌Die Vorteile von Holunderbeeren für die Immungesundheit

Holunderblüten und -beeren werden weltweit verwendet, um die Beschwerden im Zusammenhang mit Erkältungen und Husten zu lindern und das Immunsystem zu stärken. 

Obwohl die Beeren auf dem Baum täuschend süß und saftig aussehen, sind sie nicht schmackhaft, wenn sie frisch gepflückt gegessen werden. In einigen Fällen können sie sogar giftig sein, wenn sie nicht richtig reif sind. Indem man Holunderbeeren kocht, entfernt man alle Gifte, sodass man sie problemlos verzehren kann. 

Beim Erhitzen entwickeln diese halbsüßen Beeren medizinische Eigenschaften. Sie sind nicht nur reich an Antioxidantien wie etwa Vitamin C, sondern besitzen zudem antimikrobielle Eigenschaften, die das Immunsystem stärken. Die wichtigste Eigenschaft dieser Pflanze ist, dass Sie es dank verschiedener Verbindungen vermag, das Eindringen von Atemwegsviren in unsere Zellen physikalisch zu blockieren.

Es wurden signifikante Nachweise erbracht, die eine direkte antivirale Aktivität von Holunderbeeren gegen Influenzaviren belegen. Holunder blockiert den Rezeptor auf unseren Zellen, den das Influenzavirus zum Anheften und Angreifen verwendet.  Tierversuche haben gezeigt, dass Holunder zur Vorbeugung gegen Atemwegsinfekte bzw. im Falle einer frühen Infektion mit Atemwegsviren wahrscheinlich am wirksamsten ist. Aus diesem Grund beginnen ganzheitlich denkende Familien im Frühherbst oftmals mit der täglichen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Holunderbeeren, um der Grippe und anderen viralen Atemwegserkrankungen vorzubeugen.

Gegen den Influenzastamm H1N1 soll Holundersirup eine mit Paracetamol vergleichbare Wirksamkeit zeigen. Als Antioxidans hilft es dem Körper, die Reste von Viruspartikeln auszuscheiden, die in unsere Zellen eindringen und Funktionsstörungen verursachen. Diese Zelltrümmer werden auch als freie Radikale bezeichnet und können Symptome wie Fieber, Husten und Schmerzen verursachen.

‌‌‌‌Virale Atemwegsinfektionen und Holunderbeeren

Das Institut für Funktionelle Medizin (Institute for Functional Medicine, IFM) empfiehlt die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Holunderbeeren sowohl zum Schutz gegen Atemwegsviren in dieser Erkältungssaison als auch zur Unterstützung der Atemwege und des Immunsystems während einer frühen Infektion. Das IFM hat einen detaillierten und praktischen Leitfaden für natürliche Therapien gegen Atemwegsviren herausgebracht, in dem die unterstützenden Eigenschaften, die Art der Anwendung, die Sicherheit sowie die Dosierung von Holunder erläutert werden.

Einige Mediziner haben gezögert, Holunder bei schwerwiegenderen Virusinfektionen der Lunge einzusetzen, da die Möglichkeit besteht, dass ein „Zytokinsturm“ ausgelöst wird, aufgrund dessen sich die Symptome verschlimmern können. Zytokine sind entzündliche Moleküle, die freigesetzt werden, um dem Körper bei der Bekämpfung eines fremden Eindringlings zu helfen. Wenn sie jedoch zu schnell freigesetzt werden, kann dieses „Sturmmuster“ zu einer Verschlechterung der Atemwegsbeschwerden und sogar zu Atemnot führen.

Nur eine Studie mit kommerziell zubereiteten Holunderpräparaten, die möglicherweise Schadstoffe enthielten, zeigte ein mögliches Risiko, einen Zytokinsturm auszulösen. Andere Studien mit richtig zubereiteten Nahrungsergänzungsmitteln aus Holunderbeeren- bzw. -blüten zeigten jedoch antivirale Eigenschaften, wobei es keine Hinweise darauf gab, dass ein derartiger Prozess eingeleitet werden könnte. Das IFM sagt dazu: „Diese Daten legen nahe, dass es höchst unplausibel ist, dass der Verzehr von richtig zubereiteten Holunderprodukten (aus Beeren oder Blumen) zu einem nachteiligen Ergebnis im Zusammenhang mit der Überproduktion von Zytokinen beiträgt.“

‌‌‌‌So optimieren Sie die Nahrungsergänzung mit Holunder

Zur Vorbeugung von grippeähnlichen Erkrankungen in der Grippesaison sind Holunderpräparate täglich einzunehmen. Sie ergänzen die grippebekämpfende Wirkung von Vitamin D3. Bei Populationen mit höherem Risiko treten häufiger Komplikationen im Zusammenhang mit grippeähnlichen Erkrankung auf (z. B. Asthma, Allergien oder andere Autoimmun- und Atemwegserkrankungen). Die Einnahme von Holundersirup zur Vorbeugung während der gesamten Grippesaison kann das Immunsystem stärken. Aufgrund des hohen Sicherheitsprofils des Krauts können gesunde Kinder und Erwachsene Holunderprodukte im Herbst und Winter einnehmen, wenn mehrere grippeähnliche Viren eine Bedrohung darstellen können.

Es sind zahlreiche Holunderprodukte im Handel erhältlich. Meist wird Holunder jedoch in Form von Sirup oder Kapseln angeboten. Für jüngere Kinder und Menschen, die keine Pillen schlucken können, stellen Sirupe eine gute Option dar. Vorsicht ist jedoch geboten, da viele Produkte einen hohen Zuckergehalt haben. Zucker ist ein sehr entzündungsförderndes Lebensmittel, das die Immunstärke reduziert – was genau das Gegenteil der gewünschten gesundheitlichen Wirkung ist, die durch die Einnahme von Holunder erzielt werden soll. 

Kinder im Alter von 6 Monaten können flüssige Holunderprodukte mit niedrigem Zuckergehalt einnehmen, wobei einige Menschen das Produkt auch bei jüngeren Kindern angewendet haben. Einigen Produkten wird regionaler Honig als Zuckerzusatz beigefügt, um zusätzlich eine allergievorbeugende Wirkung zu erzielen. Die Amerikanische Akademie für Pädiatrie (American Academy of Pediatrics) rät jedoch dazu, Honig bei Kindern unter einem Jahr zu vermeiden. 

Am besten eignen sich konzentrierte flüssige Holunderprodukte mit maximal 2 Gramm Zucker pro Portion. Um Pestizide zu vermeiden, sollten Holunderprodukte am besten aus biologischem Anbau stammen. Holunder hat die beste Qualität, wenn er wild geerntet wird. Holunderbeeren wachsen ohne menschliches Eingreifen vor der Ernte wild in der Natur und werden in der besten Wachstumsphase bei optimalen Sonnenbedingungen mit Sorgfalt geerntet, wobei nur ein kleiner Prozentsatz der Pflanze entfernt wird. Unter diesen stressarmen Bedingungen enthalten wild geerntete Beeren vermutlich mehr Nährstoffe und Antioxidantien und haben daher stärkere gesundheitsfördernde Eigenschaften. 

‌‌‌‌Dosierung von Holunderpräparaten

Ältere Kinder und Erwachsene mit einer aktiven Viruserkrankung können je nach Produkt und Konzentration bis zu zwei Kapseln Holunderbeeren viermal täglich einnehmen. Für Kinder unter 4 Jahren beträgt eine typische Sirupdosis bei symptomatischen Erkrankungen viermal täglich 1 Teelöffel. Im Fall von älteren Kindern und Erwachsenen sind es viermal täglich 2 Teelöffel. 

Zur Vorbeugung werden täglich 1 bis 2 Teelöffel Holundersirup bzw. 1 Kapsel empfohlen, wobei die Dosierung natürlich auch von der Konzentration des Produkts abhängt. Das IFM empfiehlt Erwachsenen normalerweise eine Tagesdosis von 500 mg (USP-Standard von 17 % Anthocyanosiden). Nehmen Sie daher die Anzahl der Kapseln oder Teelöffel ein, die dieser Empfehlung entsprechen.

Der Herbst ist die beste Zeit, um Ihren Medizinvorrat um ein Präparat zur Stärkung des Immunsystems zu ergänzen. Denken Sie also an die antiviralen Eigenschaften von Holunder und erwägen Sie die Anschaffung eines Holunderpräparats für Sie und Ihre Familie. 

Quellenangaben:

  1. Medical Herbalism: The science principles and practices of herbal medicine. Hoffmann, David. Rochester, Vt.: Healing Arts Press, 2003.
  2. Kinoshita E, Hayashi K, Katayama H, Hayashi T, Obata A. Anti-influenza virus effects of elderberry juice and its fractions. Biosci Biotechnol Biochem. 2012;76(9):1633-1638.
  3. Roschek B Jr, Fink RC, McMichael MD, Li D, Alberte RS. Elderberry flavonoids bind to and prevent H1N1 infection in vitro. Phytochemistry. 2009;70(10):1255-1261.
  4. The Institute of Functional Medicine. The Functional Medicine approach to Covid-19: Virus-specific nutraceutical and botanical agents. Aktualisiert am 7. April, 2020
  5. Barak V, Halperin T, Kalickman, I. The effect of Sambucol, a black elderberry-based, natural product, on the production of human cytokines: I. Inflammatory cytokines. Eur Cytokine Netw. 2001;12(2):290-296.
  6. Ramani T, Auletta CS, Weinstock D, et al. Cytokines: The good, the bad, and the deadly. Int J Toxicol. 2015;34(4):355-365.
  7. University of Sydney. (2019, April 23). Elderberry compounds could help minimize flu symptoms, study suggests. ScienceDaily. Abgerufen am 15. Oktober 2020 aus www.sciencedaily.com/releases/2019/04/190423133644.htm

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